Viele Eigentümer fragen sich kurz vor dem Verkauf, ob sie noch schnell die Wände streichen
oder das Bad modernisieren sollten. Doch nicht jede Renovierung steigert den Preis – dieser
Artikel erläutert, welche Arbeiten sich wirklich lohnen und wann Zurückhaltung die bessere
Strategie ist. Bevor Farbeimer geöffnet oder Handwerker bestellt werden, hilft ein nüchterner
Blick auf Budget,

Terminplan und Marktwert.

Wer weiß, wie lange Objekte in ähnlicher Lage aktuell vermarktet werden und welche Preise
realistisch sind, kann jede Maßnahme an harten Zahlen messen. Ein Vorhaben sollte sich
idealerweise innerhalb der verbleibenden Wochen bis zur Übergabe amortisieren; zu
umfangreiche Projekte verschlingen Geld, verlängern die Vermarktungsdauer und bergen bei
steigenden Finanzierungskosten das Risiko, dass sich der Markt dreht.

Kleine Ausbesserungen, große Wirkung

Der erste Eindruck entscheidet, ob Besichtigungsgäste Sympathie oder Skepsis empfinden.
Frisch gestrichene, neutral helle Wände, nachgezogene Silikonfugen, saubere Lichtschalter
und ein gemähter Rasen signalisieren Sorgfalt. Schon der Schritt über eine geölte
Haustürschwelle vermittelt Pflegebewusstsein. Solche Arbeiten kosten wenig Zeit und Geld,
steigern aber fast immer die Bereitschaft, den aufgerufenen Preis zu akzeptieren oder kleine
Mängel zu übersehen. Wichtig ist, unaufdringliche Farben zu wählen und persönliche
Dekoration auf ein Minimum zu reduzieren, damit Interessenten ihre eigenen Wohnideen
projizieren können. Eine neue Designerküche, bodentiefe Fenster oder ein luxuriöses Bad
wirken beeindruckend, verursachen jedoch schnell fünfstellige Kosten und treffen nicht
zwangsläufig den Geschmack der Zielgruppe. Teure Eingriffe lohnen nur, wenn sie ein
objektives Defizit beheben oder den energetischen Standard deutlich heben. Fehlt zum
Beispiel Isolierverglasung und droht dadurch ein schlechter Energieausweis, kann der
Austausch eine echte Wertsteigerung bewirken und Preisabschläge verhindern. Geht es
hingegen allein um Stilfragen, übernehmen Käufer gern selbst die Gestaltung – dann fließt
jeder investierte Euro kaum in den Kaufpreis zurück.

Wertsteigerung sichtbar machen: Renovieren für einen schnelleren Verkauf

Der Immobilienkauf ist trotz aller Kalkulation eine Bauchentscheidung. Eine gepflegte
Fassade, geölte Holzböden und funktionierende Haustechnik sprechen unmittelbar das
Sicherheitsgefühl der Interessenten an. Gleiches gilt für den Energieverbrauch: Verbessert
ein simpler Heizkörpertausch oder zusätzliche Dämmung den Ausweis um eine Klasse,
wandelt sich Sympathie schnell in Zahlungsbereitschaft. Auch Online-Exposés profitieren
davon; helle, ordentliche Räume erzeugen mehr Anfragen, Besichtigungen verlaufen
zielgerichteter und das Objekt bleibt kürzer am Markt. Sichtbarer Werterhalt beschleunigt den
gesamten Verkaufsprozess, ohne zwingend hohe Kosten zu verursachen.

Kurzbeispiel energetische Sanierung – Fenstertausch

Ein Einfamilienhaus (150 m², Baujahr 1980) erhält 12 neue Kunststofffenster mit
Dreifachverglasung: pro Stück fallen je nach Größe und Region rund 500 – 1.200 € an,
sodass die Gesamtkosten bei etwa 6.000 – 14.000 € liegen; im Durchschnitt werden für ein
Paket dieser Größenordnung rund 9.000 € veranschlagt. Über die Bundesförderung für
effiziente Gebäude lässt sich bis zu 20 % Zuschuss abziehen, womit der Eigenaufwand auf
ungefähr 7.500 € sinkt. Verbessert der Austausch die Energieeffizienzklasse von E auf C,
lassen sich Preisabschläge vermeiden und je nach Marktumfeld Preisaufschläge von grob 5
– 10 % erzielen – bei einem Objektwert von 450.000 € also bis zu 45.000 €. Wirtschaftlich ist der
Fenstertausch damit vor allem dann, wenn der alte Energieausweis Käufer abschrecken
oder erhebliche Preisnachlässe erzwingen würde.

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Rechtlicher Hinweis:

Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

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