Häufig wird diese Frage im Internet gestellt und praktischerweise werden die Antworten zumeist direkt mitgeliefert. Betrachtet man die einzelnen Kriterien jedoch mal etwas genauer, so stellt sich ein deutlich differenzierteres Bild dar. Wir haben dies in einem kurzen Frage-Antwort-Spiel einmal für Sie zusammengefasst. Hiermit lassen sich Indizien identifizieren, die, in Summe gesehen, einen Hinweis auf die Qualität des Immobilienmaklers geben.

  • Hat der Makler oder die Maklerin eine qualifizierte Berufsausbildung?

Ein wichtiger Punkt! Zu unterscheiden ist jedoch, ob es sich um eine abgeschlossene, in der Regel drei Jahre dauernde Ausbildung zum Immobilienkaufmann oder zur Immobilienkauffrau handelt oder aber um einen entgeltlichen, zweiwöchigen Kurs bei der örtlichen IHK oder sonstigen Einrichtungen. Dann darf sich der Absolvent IHK-geprüfter Immobilienmakler nennen. Hört sich ähnlich an, der Unterschied ist aber gravierend.

  • Hat er/sie Zusatzqualifikationen und weitere Fortbildungen absolviert?

Auch hier gibt es Unterschiede. Ist der/die Sachverständige für Immobilienbewertung zertifiziert, sind die Fortbildungen von anerkannten Institutionen testiert? Fragen Sie immer nach!

  • Ist er/sie Mitglied im Immobilienverband Deutschland (IVD)?

Die Mitgliedschaft im Berufsverband der Makler hat Vorteile, was den Informationsfluss und die Möglichkeiten zur Fortbildung angeht. Zwar ist die Mitgliedschaft nur bedingt ein qualitativer Gradmesser, da es nur weiche Kriterien zur Aufnahme gibt, trotzdem darf die Frage gestellt werden, aus welchen Gründen man sich einer Mitgliedschaft verweigert.

  • Wie lange hat er/sie Berufserfahrung?

Es ist wie im jeden Beruf: Erfahrung ist ein wesentlicher Faktor, aber beileibe nicht der einzige. Es gibt auch „alte Hasen“, die Fehler machen, aber in der Regel machen sie sie deutlich seltener.

  • Können Referenzen vorgewiesen werden?

Referenzen sind wichtig, wenn sie denn seriös zustande gekommen sind. Fragen Sie einfach mal nach und lassen Sie sich (unter Wahrung des Datenschutzes) den Kontakt zu zufriedenen Kunden vermitteln.

  • Wie groß ist der Immobilienbestand bei Verkauf und Vermietung?

In der Regel haben alteingesessene Immobilienmakler deutlich mehr Objekte in der Vermarktung. Zur Wahrheit gehört umgekehrt aber auch, dass die bloße Anzahl häufig täuscht. Denn ein angesehener Makler hat auch einen großen Stamm an Suchend-Kunden. So tauchen viele Immobilien nie in den Datenbanken auf, da sie bereits intern verkauft wurden. Manchmal wird auch getrickst, indem die Quantität der Angebote durch bereits verkaufte oder vermietete Objekte künstlich erhöht wird.

  • Über welche Kanäle wird die Immobilie vermarktet (Immobilienportale, Zeitungen usw.)?

Das Einstellen von Immobilien in die großen Immobilien-Portale wie Immoscout oder Immowelt ist kostenintensiv, gerade wenn noch Zusatzleistungen gebucht werden, die z.B. verhindern, dass eine Anzeige immer weiter nach unten rutscht und so immer weniger sichtbar wird. Von Fall zu Fall ist es auch notwendig, bei schwierig zu vermittelnden Objekten noch einmal auf die gute alte Tageszeitung oder Fachpublikationen zurück zu kommen. Wer an der Immobilienvermarktung spart, sollte sehr kritisch betrachtet werden.

  • Wie wird das Unternehmen im Internet bewertet?

Auch wenn der heutige „Bewertungswahn“ oft überschätzt wird, sollte es schon stutzig machen, wenn ein Immobilienmakler nur sehr wenige oder zumeist schlechte Bewertungen bei Immoscout, Immowelt oder Google auf sich vereint. Andererseits: dubiose Agenturen bieten schon lange an, gute Bewertungen gegen ein entsprechendes Entgelt zu vergeben.

Das Unternehmen wird bei Immoscout bewertet. Warum werden die Bewertungen nicht veröffentlicht?

Immoscout, als größte Immobilien-Plattform, gibt Maklern die Möglichkeit, ihre Bewertungen auszublenden, sie sind dann für den Nutzer nicht mehr sichtbar. Man sieht, dass bewertet wurde, aber nicht wie. Nicht unbedingt ein gutes Zeichen, wenn Bewertungen unterdrückt werden.

  • Wie ist die Anmutung des Internetauftritts (Homepage)?

Die Homepage ist heute die Visitenkarte einer Firma, dies gilt natürlich auch für Makler-Unternehmen. Die Präsentation, der Informationsgehalt und die Servicequalität lassen zumindest einen groben Rückschluss auf die Seriosität des Unternehmens zu.

  • Wie werden die Immobilienangebote in den Datenbanken präsentiert? Sind die Texte aussagefähig, wie ist die Qualität der Fotos, werden Grundrisse im Original und damit zumeist qualitativ minderwertig eingestellt oder werden die Grundrisse nachbearbeitet?

Leider kein Einzelfall! Ein Haus wird mit wenigen, von Rechtschreibfehlern nur so strotzenden Sätze  „beschrieben“, Fotos fehlen oder sind von minderwertiger Qualität, der abgebildete Grundriss wurde aus einer verblichenen Bauakte kopiert. Wer sich so wenig Mühe mit der Vermarktung einer Immobilie macht, zeigt nur eines: mangelnden Respekt vor der Aufgabe und damit mangelnden Respekt vor dem Auftraggeber.

Es ist selbstverständlich, dass diese Aufzählung nicht vollständig sein kann, aber man sollte zumindest misstrauisch werden, wenn der Großteil der Fragen negativ beantwortet werden sollte.